Der Potsdamer Platz am 17. Juni 1953, an der Deutschen Oper am 2. Juni 1967, auf dem Alexanderplatz am 4. November 1989. Kurz eingeblendete, abgehakte Originaltonaufnahmen werden zu Schwarzweiß-Bildern der historischen Orte heute montiert: dicke Autos und Touristen. Die Kamera vollzieht eine schweifend-zoomende Bewegung. Auf der Suche nach dem Geist der Demokratie. Vor dem Bundeskanzleramt plätschernde Brunnen und verirrte, blökende Schafe.

Über den Künstler
Thomas Kutschker, geboren 1963 in Mannheim, absolvierte eine Ausbildung zum Fotografen am berühmten Lette-Verein in Berlin und studierte Film und Medien an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 1988 dreht er Dokumentarfilme und Kunstvideos. 1998 erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Regisseur/Kameramann und sowohl 1999 als auch 2000 jeweils ein Stipendium der Landesregierung NRW. Sein abendfüllender Film „The Vanishing Border/Die Verschwundene Grenze“ erhielt den ersten Preis für den besten Film beim Asolo Art Film Festival 2001. Von 2000 bis 2005 unterrichtete er an der Humboldt-Universität in Berlin und von 2005 bis 2011 an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2006 unterrichtet er an der Universität der Künste Berlin.