Wie zu einem Tagesausflug steigt eine Gruppe Männer in einen Reisebus, der sie zu einem ausgetrockneten Flussbett bringen wird. Hier werden Ausgrabungen gemacht. Teile von Skeletten kommen zum Vorschein – von mehr als 250 Bosniern, die zwischen 1992 und 1995 von Soldaten der Republika Srpska in Višegrad und Umgebung getötet wurden. Geradezu beiläufig begleitet die Kamera das Geschehen, und gerade diese neutrale Haltung, die Fragen und gesprochenen Kommentar ausspart, macht den Film so bedrückend.

Über den Künstler
Ines Tanović, geboren in Sarajevo. Abschluss an der Akademie der darstellenden Künste in Sarajevo im Bereich Dramaturgie. Seit 1988 Mitglied der Vereinigung Filmschaffender Bosnien-Herzegowinas. Drehbuch und Regie von sechs Spielfilmen. Führte Regie beim bosnischen Teil des Spielfilms „Some other Stories“ (eine Koproduktion zwischen Bosnien-Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Slowenien, Kroatien und Irland, mit Unterstützung von EUROIMAGES). Der Film wurde zu mehr als 35 weltweiten Festivals eingeladen und mit fünf internationalen Preisen ausgezeichnet. In 2004 gewann Ines Tanović den Hubert Bals Fund Award für das Drehbuch zu „Entanglement“. Für das neue Projekt „Our every Day Life“, Teil des CineLink-Markts beim Sarajevo Filmfestival 2010, erhielt sie den INTERNATIONAL RELATIONS ARTE PREIS.